1914 hatte Frankreich knapp 40 Mio. Einwohner, und bis zum Kriegsende sollten 8.500.000 Männer mobilisiert werden. Der Krieg wird nicht länger von einer Armee, sondern von der gesamten Nation geführt, deren männliche Bevölkerung zum größten Teil Uniform trägt. In den Familien werden oft mehrere Mitglieder eingezogen. Die Sachlage ist bei fast allen kriegführenden Parteien ähnlich, und dies sollte die in diesen Krieg verwickelten Nationen dauerhaft prägen. Der 1. Weltkrieg hat sich für immer in unser kollektives und persönliches Gedächtnis eingebrannt und ist auch 2014, zum Zeitpunkt der Gedenkfeiern zum 100. Jahrestag des Kriegsausbruchs, noch immer spürbar. Bei Grabungen stoßen Archäologen auch auf Typisches für diese Zivilgesellschaften, auf Spuren des Alltages dieser Zivilisten in Uniform. Unterschiede erkennt man vor allem in den für jede Nation typischen Ernährungsgewohnheiten. Flüchtiger sind dagegen die seltenen Spuren im Zusammenhang mit Religionsausübung oder Bestattungspraktiken. Und schließlich versuchen die Kombattanten während der Feuerpausen, die ihnen bekannten Lebensbedingungen nachzustellen. Die Bilder und Grabungen in den Lagern, in denen sich die Deutschen ausruhten, sprechen für sich: Sie sind straff durchorganisiert, die Holzhütten sind oftmals sorgfältig mit Holzornamenten aus Birkenholz verziert. Außerdem erinnern die zahlreichen Gräberfelder im Frontgebiet an die Friedhöfe in Deutschland.