Unmittelbar nach dem Ende der Kampfhandlungen wurden die Spuren des Krieges nach und nach durch die erneute Nutzung als Ackerland und den Wiederaufbau der zerstörten Dörfer verwischt. Einige seltene Abschnitte, die zu stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren, um wieder wie früher genutzt zu werden, sollten, wie Verdun, zu Stätten der Erinnerung werden. In noch nicht einmal 20 Jahren haben sich in den im Krieg schwer verwüsteten Landstrichen die Wunden geschlossen, und die Erinnerung an den 1. Weltkrieg lebt vor allem in den Erzählungen der Veteranen und in de Kriegerdenkmälern weiter. Aber diese Art des Bewahrens der Erinnerung an den Krieg, die für eine Öffentlichkeit geeignet war, die diese Ereignisse miterlebt oder ihre Urheber persönlich gekannt hatte, ist für uns heute nicht mehr geeignet.

Aus Anlass der Gedenkfeiern zum 100. Jahrestag stellt man fest, dass die Spuren dieses Krieges recht rar geworden sind. Einige lokale Vereine, die immer stärker von den Gebietskörperschaften unterstützt werden, setzen sich allerdings seit vielen Jahren für den Erhalt dieses bedrohten Kulturerbes ein, so in Vauquois (Dep. Meuse) oder Massiges (Dep. Marne). Dank ihres beispielhaften Einsatzes ist es möglich, der langsamen Erosion dieses Erbes aus der jüngsten Vergangenheit Paroli zu bieten. Aber was soll mit den weit größeren Frontabschnitten geschehen, um die sich niemand kümmert? Hier hat die Archäologie eine immens wichtige Aufgabe bei der Untersuchung und Bewahrung dieses Kulturerbes, dessen Bestandteile an einigen wenigen Orten noch fast vollständig erhalten geblieben sind und nicht durch unsere Raumordnungswut zerstört wurden (unterirdische Anlagen und Waldgebiete).